Ist Bildbearbeitung immer Fake? Braucht man vielleicht sogar Bildbearbeitung? Wo verlaufen da die Grenzen? Was ist denn die Alternative dazu seine Bilder zu bearbeiten? Im YouTube Video geht es genau um diese Themen.

Generell kann man sagen, dass du deine Bilder immer entwickeln bzw. bearbeiten musst. Die Frage ist eigentlich nur, wie du diese Bearbeitung vornimmst. Aber nochmal einen Schritt zurück.
Der Sensor deiner Kamera oder auch deines Smartphones nimmt die Bildinformationen sehr flach auf. Das Bedeutet konkret, dass Kontraste fehlen, also Farben flau sind und Zeichnung in hellen und dunklen Bildbereichen fehlt.
Im Regelfall sind auch die Hellen und dunklen Bildbereiche zu stark ausgeprägt.
Das ist erst einmal das, was der Sensor aufnimmt / wahrnimmt. Am besten siehst du das, wenn du dir ein Bild ansiehst, dass im RAW-Format aufgenommen wurde.
Korrekterweise wirst du jetzt natürlich sagen: Ja aber wenn ich mit meinem Smartphone ein Bild aufnehme oder als JPEG mit meiner Kamera, dann sieht das nicht mehr so aus, sondern ist bereits fertig.
Das ist korrekt, allerdings auch nur deshalb, weil die Kamera bzw. dein Smartphone eine Bildbearbeitung vorgenommen hat. Heißt es werden Farbprofile angewendet bzw. mittels KI eben eine Bildbearbeitung automatisch vorgenommen.
Im Vergleich zu einem RAW-Bild ist das natürlich schon ein enormer Unterschied. Allerdings sind solche automatischen Bearbeitungen immer rein technisch versiert. Es wird nach Histogramm etc. eben einfach versucht, eine ausgewogene Belichtung zu erzielen.
Was fehlt, ist das Leben in dem Bild. Es fehlt die Emotion, die du in dem Moment gespürt hast. Das ist etwas, dass du nur mit einer manuellen Bearbeitung deiner Bilder erzielen kannst.
Du siehst hier einmal im direkten Vergleich den Unterschied der einzelnen Versionen.
Bei der manuell bearbeiteten Version kannst du sehr gut sehen, dass der Unterschied zu der automatischen JPEG Version die Emotion bzw. die Stimmung ist, die besser herausgearbeitet wurde.
Ich rate dir aus diesem Grund auch genau zu 2 Dingen:
- Fotografiere im RAW-Format
- Bearbeite deine Bilder manuell, um die Emotionen besser herausarbeiten zu können
Wo beginnt denn nun der Fake in der Bildbearbeitung? Ist es Fake wenn man ein paar störende Äste aus dem Bild entfernt? Ist es Fake das Leuchten der Sonne etwas mehr herauszuarbeiten? Oder ist es erst Fake wenn man den Himmel in einem Bild austauscht?
Ist das vielleicht sogar alles kein Fake?
Die Frage kann sicherlich nicht allgemein beantwortet werden, sondern muss von jedem für sich beantwortet werden.
Bei mir ist es so, dass alles Ok ist, was dem Herausarbeiten einer Stimmung sowie der Blickführung dient. Kleine Korrekturen wie Äste entfernen, Müll entfernen oder auch mal ein störendes einzelnes Haus etc. am Bildrand entfernen sind auch absolut Ok.
Bei mir liegt die Grenze bei allem, was dem Originalbild eine komplett andere Bedeutung gibt. Also Dinge hinzufügen, die einfach nicht da waren oder auch bestimmende Bildelemente entfernen bzw. austauschen sind für mich ein Schritt zu viel und an dem vorbei für was man Bildbearbeitung nutzen sollte.
Fazit: Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass Bildbearbeitung nichts Optionales ist, sondern du deine Bilder bearbeiten musst. Du hast nur die Auswahl, ob du diese Bearbeitung bewusst und selbst durchführst oder ob sie einer Automatik bzw. KI überlässt.
Damit ist eben Bildbearbeitung kein Fake sondern wie so vieles in Fotografie, ist auch Bildbearbeitung eben das, was du daraus machst.