Als richtiger und professioneller Fotograf nutzt man keine Automatikprogramme! In diesem Blogbeitrag und dem zugehörigen Video geht es darum, warum das absoluter Humbug ist und auf was es bei der Fotografie wirklich ankommt.

Ich fotografiere schon seit über 6 Jahren. Angefangen habe ich mit der Produkt- und Flatlay-Fotografie. Anschließend bin ich in die Landschaftsfotografie gewechselt. Seit dieser Zeit fotografiere ich zwar nicht im Voll-Automatik Modus aber ich nutze schon immer die Teilautomatiken.
Um es schon vorwegzunehmen: Ich bin der festen Überzeugung, dass ich kein unprofessioneller Fotograf bin.
Lass uns mal langsam in das Thema einsteigen: Eine Fotografie hat mehrere Dimensionen. Zum einen die technische Dimension. Bei dieser kommt es vor allem darauf an, ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Natürlich zählen auch Faktoren wie Fokus & Schärfe dazu. Ich klammere diese Größen hier ein wenig aus. Warum? Dazu gleich mehr.
Die andere Dimension ist die eher künstlerische, gestalterische Dimension. Also Dinge wie Motiv, Bildkomposition, Perspektive aber auch Fokus und Schärfe bzw. Schärfentiefe.
Wieso zählen Schärfe und Schärfentiefe für mich eher zu den gestalterischen Elementen? Schauen wir uns einmal die folgenden Beispiele an:
Wie du siehst, habe ich bewusst einen kleinen Schärfentiefe Bereich gewählt und den Fokus weit nach hinten ins Bild gelegt, um durch das Bokeh einen mystischen Effekt zu erzeugen. Der Effekt erinnert auch so ein wenig an das Flirren und Flimmern an einem schönen sonnigen Sommertag.
Ein anderes Beispiel ist z.B. dieses Wasserfall-Bild. Mit einer bewusst langen Belichtungszeit nutzt du die entstehende Unschärfe beim Wasser, um dieses entweder zu glätten oder aber um die Dynamik des Fliesens besser darzustellen und somit in deinem Foto Dynamik aufzubauen – je nachdem, wie lange du eben belichtest.
Um ein gutes Bild zu machen, ist der gestalterische Aspekt eines Bildes der wesentlich wichtigere. Auf den musst du dich konzentrieren. Im Endeffekt ist das auch der wesentlich anspruchsvollere Part in der Fotografie – sagt dir nur leider kaum jemand.
Nehmen wir jetzt einmal Motiv, Bildkomposition und Perspektive weg – die kannst du nämlich nur gering bis überhaupt nicht mit technischen Einstellungen an deiner Kamera beeinflussen – dann bleibt im Großen und Ganzen noch 1 Aspekt übrig, den du gestalterisch mit deiner Kamera beeinflussen kannst: die Schärfe bzw. Schärfentiefe.
Um korrekt zu bleiben hat die Wahl der von dir eingesetzten Brennweite einen starken Einfluss auf die Bildkomposition, das ist aber eben keine Einstellung an deiner Kamera und deshalb im aktuellen Fall nicht sonderlich relevant.
Es bleibt also auf der Einstellungsebene erstmal nur Schärfe und Schärfentiefe, wenn wir davon ausgehen, dass wir ansonsten ein korrekt / ausgewogen belichtetes Bild möchten. Was bedeutet: mit möglichst vielen Informationen in hellen und dunklen Bildbereichen also ohne Ausbrennen.
Weiter oben bei den Bespielbildern hast du gesehen wir haben einmal die Schärfentiefe sprich die Blende und einmal die Belichtungszeit als beeinflussende Faktoren. Genau um diese zwei Dinge musst du dich als Fotograf bewusst und aktiv kümmern.
Das ist auch der Grund, warum es die zwei Teilautomatikprogramme an deiner Kamera gibt:
- die Blendpriorität A/AV Modus bei dem du die Blende einstellst – Rest macht deine Kamera
- die Zeitpriorität S/TV Modus bei dem du die Belichtungszeit vorgibst und den Rest macht deine Kamera.
Deine Kamera macht das auch nicht irgendwie komisch oder mit Magic sondern sie hält sich, genau wie du es auch machen würdest an dieses komische Belichtungsdreieck um eine ausgewogene Belichtung herzustellen.
Aus diesem Grund ist es auch nicht unprofessionell, dilettantisch, blöd oder oder oder, wenn du Teilautomatik-Programme benutzt. Ganz im Gegenteil, es ist eher ziemlich smart.
Versuch mal deinen Sprössling beim Fußballspielen mit dem manuellen Modus bei rasch wechselnden Lichtverhältnissen zu fotografieren. Da musst du flinke Finger haben und ordentlich üben oder du nutzt eben die Zeitprioriät.
Ganz im Ernst, warum gibt es diese Programme wirklich an allen Kameras aller großen Hersteller? Sogar bei den hochpreisigen „reinen“ Profigeräten gibt es diese Teilautomatik-Programme.
Sicherlich nicht aus dem Grund, dass man sie besser nicht benutzen sollte.
Ja mir ist bewusst, dass der ein oder andere jetzt schon nervös wird, weil man schon die ein oder andere Situation erlebt hat, in der hat die automatische Belichtungsmessung aber nicht das Ergebnis gebracht, dass man gebraucht hat. Dann wäre man mit der Teilautomatik aber ziemlich verloren gewesen.
Ich kann in diesem Fall nur sagen: Entspannt euch. Generell empfehle ich immer, macht eine Belichtungsreihe, dann kann schon mal wenig passieren.
Zusätzlich hast du auch immer die Möglichkeit des sogenannten manuellen Belichtungsausgleichs, wenn deine Kamera mit den aktuellen Lichtverhältnissen überfordert ist.
Manueller Belichtungsausgleich heißt du kannst sagen: Liebe Kamera mach das Bild heller oder dunkler.
Zum Abschluss der Hinweis, ich teile hier mit dir meine persönliche Erfahrung aus aktuell über 6 Jahren Fotografie. Wenn du dir unsicher bist, ob mein Weg auch für dich spannend ist, schau dich einfach ein wenig hier auf meiner Internetseite um. Alternativ schau einfach einmal bei Instagram oder Facebook vorbei, da siehst du viele meiner Arbeiten.